23.01.2012 | Drueckjagd zur Erfuellung des Abschussplanes | Schlitzer Bote

Constantin, Prinz zu Salm-Salm und Maximilian, Freiherr von Rotenhan, 2. und 3. von rechts, begrüßten bei leichtem Schneetreiben die Jagdgesellschaft, und Revierleiter Christoph Balke, rechts, hatte die Verantwortung für den Ablauf der Jagd übernommen.
Schutzbekleidung gehört mit zur Sicherheit für Treiber und Jäger.
Clemens, Graf von Mirbach-Harff, gehörte am Samstagmorgen zu den erfolgreichen und sicheren Schützen, Fangschüsse waren nicht notwendig. Er wollte nicht ausschließen, dass ihm sein Gast zum Glück verholfen habe. Auf eine Gesamtstreckenlegung wurde am Wochenende verzichtet.
Eine besonders schmackhafte Erbsensuppe half beim notwendigen Aufwärmen vor dem zweiten Treiben.
Waltraud und Walter Schmelz sowie Regina Brehm ist es bestens gelungen, für das leibliche Wohl zu sorgen.

Die neuen Waldbesitzer Salm-Salm und Rotenhan hatten eingeladen Schlitz- BERNGEROD

Am Wochenende waren das Troßbachtal und das Waldgebiet Berngerod Treffpunkte einer jeweils großen Drückjagd, zu denen die neuen Waldbestzer Constantin, Prinz zu Salm-Salm und Freiherr, Maximilian Rotenhan eingeladen hatten, um den vorgegebenen Abschussplan zu erfüllen.

Von unserem Mitarbeiter Hans Schmidt.

Die gesamte Jagdgesellschaft, bestehend aus etwa 40 Schützen, vorwiegend Angehörige und Freunde des Adelstandes und etwa 20 Treibern, insbesondere aus dem unteren Fuldagrund. Hierzu gehörten auch Ortsvorsteher Wilfried Susemichel, Freiherr, Maximilian von Rotenhan, Revierleiter Christoph Balke und ein junger Mann, der sogar aus London angereist war. Am Samstagmorgen, war als Treffpunkt die Hütte im Berngerod ausgewählt worden, wobei mir Gelegenheit gegeben war, das Geschehen vom Hochsitz aus mitzuerleben.

Sicherheitsregeln müssen eingehalten werden

Es war noch dämmrig, bei leichtem Schneetreiben, als die Waldbesitzer die Jagdteilnehmer willkommen hießen und Christoph Balke als Jagdleiter die einzelnen Gruppen einteilte, die Jagdregeln bekanntgab und auf die besonders wichtigen und unbedingt einzuhaltenden Sicherheitsregeln aufmerksam machte. Schnell waren die zugewiesenen Hochsitze besetzt, und die Treiber konnten mit den Hunden beim Kräfte zehrenden Fußmarsch durch die weitflächigen und durch den Schneefall nicht leicht zu begehenden Waldgebiete durchkämmen, um das Wild in Bewegung zu setzen und den Schützen das Jagdglück zu ermöglichen. Von weit her waren die sich nähernden Rufe der Treiber und das Bellen der Hunde zu hören, als bereits die ersten Schüsse, die ansonsten frühmorgendliche Stille unterbrachen. Clemens, Graf von Mirbach-Harff, war gerne bereit, mit mir zusammen, im uns zugewiesenen Hochsitz Platz zu nehmen, wo es galt, in den eisigen Westwinden und dem Schneetreiben auf einer großen Lichtung mehr als drei Stunden lang auszuharren und der Dinge zu warten, die auf uns zukommen sollten.

Jagdglück kann man nicht erzwingen

Und wie es das Waidmannsheil so will, gehörte der Graf an diesem Morgen zu den erfolgreichen Schützen mit einer Jagdstrecke, bestehend aus einem Fuchs und einem Reh, die er besonders gut ansprechen konnte. Dass noch drei Rehe in einer, wie sich herausstellte, für sie sicheren Entfernung vor unseren Augen die Lichtung überquerten, sei deshalb am Rande erwähnt, weil nicht alle vor den Treibern flüchtenden und zum Abschuss freigegebenen Wildtiere gestreckt werden können oder konnten. Ob sie allerdings alle drei, die zweite, am Nachmittag an gleicher Stelle durchgeführte Drückjagd überlebt haben, darüber kann von mir nicht berichtet werden, weil ich mich nach der Einnahme der schmackhaften Erbsensuppe von der Jagdgesellschaft verabschiedet habe. Wenn auch am Freitag unter anderem 20 Schwarzkittel, inklusive sechs Frischlinge, gestreckt werden konnten, so waren am Samstagmorgen unter der Strecke nur zwei Schwarzkittel zu finden. Und dies, obwohl ganz in der Nähe eine größere Rotte ihre Spuren im Schnee hinterlassen hatte; auch zwei Rehe schienen die Gefahr erkannt zu haben, als sie vor den Augen einiger Jagdfreunde in das angrenzende Staatsrevier überwechselten. Auch Kolkraben unterbrachen die Winterruhe Interessant an diesem Morgen auch, dass einige Kolkraben sich durch ihre markanten Rufe bemerkbar gemacht haben und auch hin und wieder in der Luft zu sehen waren. Möglicherweise haben sie dabei nach dem Aufbruch Ausschau gehalten und später daran ihren Hunger gestillt. Ansonsten war weder ein anderer Vogel zu sehen oder zu hören, die Waldungen schienen sich in die Winterruhe begeben zu haben. Inwieweit es der Jägerschaft gelungen ist, das Ziel der Erfüllung des Abschussplanes am Wochenende zu erreichen, darüber kann ich aus oben genanntem Grund nicht berichten. Über die per Wald- und Jagdgesetze erlassenen Vorschriften der deutschen Bundesländer, wo es darum geht, ob Wald vor Wild, Wald und Wild oder Wild vor Wald Gültigkeit zu besitzen haben, soll demnächst der Versuch unternommen werden, möglichst unbefangen darüber zu berichten. Diskussionsstoff gibt es zu diesen Themen in den verschiedensten Interessenlagen, mehr als genug.