16.10.2012 | Gotteslob zum Klang der Parforcehoerner | Lauterbacher Anzeiger

Jagdhornklänge in der Lauterbacher Stadtkirche. Foto: Hahner

Eindrucksvoller ökumenischer Gottesdienst zum Andenken an den Heiligen Hubertus – Gäste aus Luzern LAUTERBACH (alf). Seit 1975 finden im Abstand von jeweils zwei Jahren Hubertustage im Andenken an den Schutzpatron der Jäger und Reiter, den Heiligen Hubertus, statt. Veranstalter ist die Jägervereinigung Lauterbach. In der vergangenen Woche war es wieder soweit. Höhepunkt war die Hubertusmesse am Samstag um 15 Uhr in der altehrwürdigen Stadtkirche zu Lauterbach. Die Kirche war mit buntem Herbstlaub geschmückt, und neben dem Altar hatten die Jungjäger als Blickfang zwei starke Rothirschgeweihe mit Fichtengrün drapierten Gestellen aufgehängt. Nach Signala „Begrüßung“, vorgetragen vom Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach unter der Leitung von Hornmeister Gerhard Blum, begrüßte Hausherr Dekan Stefan Klaffehn die zahlreichen Besucher in der lichtdurchfluteten Kirche. Er gab seiner Freude Ausdruck, dass so viele Menschen gekommen waren, um Gott zu danken und zu loben.

Aktive Helfer

Ein besonderes Willkommen galt dem Jagdhornbläsercorps „Auerhahn Luzern“ für den Vortrag der Hubertusmesse von Jules Cantin. Auch der Vorsitzende der Jägervereinigung, Ullrich Weidner, hieß die Besucher willkommen und dankte den vielen Akteuren hinter den Kulissen für das Zustandekommen der Hubertusmesse 2012, den Schweizer Freunden und den Jugendjägeraspiranten, die das Gotteshaus festlich geschmückt hatten. Ein Waidmannsdank galt Dekan Klaffehn und Pfarrer Winfried Disser, den Zelebranten des Hubertusgottesdienstes. Alfred Hahner trug den Psalm 104 – Lob des Schöpfers vor. Die Jäger seien aktive Helfer im Natur und Umweltschutz und das seit vielen Generationen, stellte der Dekan in seiner Predigt fest. Eingehend auf das Tagesevangelium, wo Jesus mahne: „Seid wachsam und und allzeit bereit“ , kritisierte er einige Zeitgenossen, die mit der Erde so umgingen, als ob sie noch eine „im Keller“ hätten. Seid wachsam bedeute, sorgsam mit der Umwelt umzugehen. Dies leisteten seit undenklichen Zeiten Landwirte, Förster und Jäger; lange, bevor die „Grünen“ dies für sich entdeckt hätten. Klaffehn erinnerte an „BLASE“, seit Generationen das Lehrbuch für die Jungjägerprüfung, das festgelegt habe, dass neben der Waidgerechtigkeit der Jäger zuerst Heger und Umweltpfleger sei und erst dann die Jagd komme. „BLASE“ mahne einen vernüftigen Umgang mit der Natur und Umwelt an. Und heute sei es gesellschaftlicher Konsens, dass man mit der Natur sorgfältig umgehen müsse. Evangelische und katholische Kirche wollten den Heiland verkünden, der Weg und Wahrheit sei. Im innerkirchlichen Miteinander trete nur die Verschiedenheit auf. Die Tradition der Hubertusmessen hätten die Jäger und Reiter ausgebildet, und man erkenne sie schon an ihrer Kleidung. Die Natur aktiv gestalten und erhalten sei das gemeinsame Ziel, und jeder sollte sich auf seine Weise darum bemühen. „Unsere gute Erde ist Grundlage für ein würdevolles Leben. Dazu gehört der vernünftige Umgang mit den Ressourcen. Insofern passt auch das Tagesevangelium: Seid wachsam und allezeit bereit“. Die Fürbitten trugen Herbert Dahmer und Alfred Hahner vor. Beim Totengedenken wurde der verstorbenen Reiter und Jäger gedacht, und sie wurden mit einer brennenden Kerze geehrt. Das Schlussgebet und den Segen erteilten beide Geistliche gemeinsam.