15.10.2008 | 51. Verbandsschweißpruefung mit durchschnittlichem Ergebnis | Schlitzer Bote

Das Bild zeigt den Suchensieger der 51. Verbandsschweißprüfung, Alfred Brack, dem der Wanderpreis in Form einer "Saufeder" überreicht wurde. Fotos: al
Gerlinde Skrzypek aus Wallenrod erhielt für die beste Arbeit auf der 20-Stunden-Fährte mit einer Rehplastik den Wanderpreis.

Der Suchensieger kommt aus Biebergemünd - Gerlinde Skrzypek war auf der 20-Stunden-Fährte erfolgreich

VOGELSBERGKREIS (al). Die 51. Verbandsschweißprüfung des Landesjagdverbandes Hessen (LJV), die zu den drei klassischen Schweißprüfungen in Deutschland zählt, endete am Samstag mit einem durchschnittlichen Ergebnis. Von der in den Revieren rund um den Hoherodskopf durchgeführten erschwerten Schweißprüfung, die auch als "Meisterprüfung für Jagdhunde" bezeichnet wird, kamen von den acht zur Prüfung angetretenen Gespannen nur vier zum Stück, drei Hunde auf der 20- und nur ein Hund auf der über 40-Stunden-Fährte. Prüfungsleiter Manfred Bördner (Idstein) führte das Ergebnis trotz des guten Suchenwetters auf zahlreiche frische Verleitfährten von Rot-, Schwarz- und Rehwild zurück, war aber dennoch mit dem Gesamtergebnis zufrieden. Vielleicht war auch der eine oder andere Hund nicht optimal vorbereitet worden und schließlich entscheidet auch bei Jagdhunden die jeweilige Tagesform. Am Hoherodskopf zu scheitern ist keine Schande, tröstete er die Hundeführer, die mit ihren vierbeinigen Kameraden nicht erfolgreich waren.

Folgende Jagdgebrauchshunde waren vertreten: Deutsch Langhaar, Deutscher Wachtel, Brandl-Bracke, Kopov-Bracke, Rauhaar-, Langhaar und Kurzhaarteckel.

Die Richter vergaben drei Sw-I- und einen Sw-II-Preis. Suchensieger der 51. Verbandsschweißprüfung wurde der 81-jährige Alfred Brack (Biebergemünd) mit seinem Rauhaarteckel-Rüden "Duro vom Lahntal", der auf der 40-Stunden-Fährte die beste Arbeit zeigte, die die Richter mit Sw I bewerteten. Brack war bereits bei der vorjährigen Jubiläumsschweißprüfung mit dem gleichen Jagdhund auf der 20-Stunden-Fährte angetreten, wobei das Gespann eine herausragende Nachsuchenarbeit leistete. Als Suchensieger wurde Alfred Brack mit dem Wanderpreis in Form einer "Saufeder" ausgezeichnet, die Manfred Bördner überreichte.

Auf der 20-Stunden-Fährte waren drei Gespanne erfolgreich. Die beste Arbeit, die die Richter mit Sw-I bewerteten, lieferte die Geschäftsführerin der Jägervereinigung Lauterbach, Gerlinde Skrzypek aus Wallenrod mit dem von ihr gezüchteten Kopow-Bracken-Rüden "Archie von der Thorkuppe" ab. Für diese vorzügliche Leistung wurde sie von Bördner mit dem Wanderpreis, eine Rehplastik, ausgezeichnet. Mit einem Sw-I/2-Preis wurde die Arbeit des Kurzhaarteckel-Rüden "Andi vom Ennepetal" unter seinem Führer Harri E. Schleenbecker (Biebertal) bewertet und die Deutsch-Wachtel-Hündin "Lara von Rustens" mit ihrem Führer Carsten Schieweck (Fronhausen) erreichte einen Sw-II-Preis. Bei der 5. Verbandsfährtenschuhprüfung - Georg Henning-Gedächtnisprüfung - waren zwei Hunde auf der 20- und zwei auf der 40-Stunden-Fährte angetreten. Erfolgreich waren drei Hunde der Rassen Rauhaarteckel und Deutscher Wachtel. Auf der 20-Stunden-Fährte erzielte der Deutsch-Wachtel-Rüde "Wum von der Buchklinge" mit seinem Führer Gerhard Stefan (Fellen/Wohnrod) die beste Arbeit, die die Richter mit FS I bewerteten. Der Rauhaarteckel-Rüde "Janosch vom Bergschlösschen" erreichte mit seinem Führer Erich Thiel (Wiehl) einen FS III.

Auf der 40-Stunden-Fährte kam der Rauhaarteckel-Rüde "Mücke vom Mignefluß" mit seinem Führer Harald Scherliess (Hohenahr) mühsam nach zwei Stunden zum Stück, was die Richter mit FS III bewerteten. Die Jagdhunde mussten jeweils eine 1000 Meter lange Schweißfährte mit zwei Wundbetten und zwei rechtwinkeligen Haken arbeiten. Die Fährten waren mit je einem viertel Liter Rot- oder Schwarzwildschweiß getupft worden. Auch die Fährtenschuhfährte war 1000 Meter lang, enthielt aber auf den ersten 50 Metern nur einen Zehntel Liter Schweiß. Die Arbeiten der erfolgreichen Hunde wurden am späten Nachmittag bei der Preisverteilung im Kurpark von Hochwaldhausen von den Prüfungsleitern Manfred Bördner und Klaus Hildebrand kurz vorgestellt. Dabei bedankten sich beide bei den Hundeführern und allen, die an der Vorbereitung und Durchführung der Prüfungen beteiligt waren. Zuvor hatte LJV-Präsident Dietrich Möller Forstdirektor Jürgen Fornof vom Forstamt Schotten für die Bereitstellung der Prüfungsreviere und in Sonderheit auch Otto Nies gedankt, der die Vorbereitungen vor Ort koordiniert hatte. Für Verdienste um das Jagdgebrauchshundewesen in Hessen wurden mit der Ehrenplakette des LJV in Silber Gundolf Pohl (Eisenach) und Rüdiger Weisensee (Karben) ausgezeichnet. Die Ehrennadel in Bronze erhielt Klaus Port (Herchenhain). Die Veranstaltung wurde vom Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach unter der Leitung von Hornmeister Gerhard Blum musikalisch umrahmt.