12.10.2012 | Meisterpruefung fuer viele Jagdhunde zu schwer | Lauterbacher Anzeiger

Otto Nies (Mitte) wurde für langjährige Verdienste von Hans Schindl (rechts) und Alexander Michel ausgezeichnet.
Suchensieger wurde Reinhold Keller (2. von rechts) mit seinem Deutsch-Wachtel und Dirk Michel (2. von links) erreichte mit seiner Kopow-Hündin einen FS II. Fotos: Hahner

Bei der Schweißprüfung kam kein Hund, bei der Fährtenschuhprüfung zwei Hunde zum Stück.

LAUTERBACH (alf). Die 55. Verbandsschweißprüfung und die 9. Verbandsfährtenschuhprüfung, die Georg-Henning-Gedächtnisprüfung, die am Wochenende in den Revieren rund um den Hoherodskopf durchgeführt wurden, gingen, was die Schweißprüfung betrifft, mit einem Negativrekord zu Ende.

Keiner der sechs auf der 20-Stundenfährte und zwei auf der über 40-Stundenfährte angetretenen Jagdhunde der Rassen Rauhaarteckel, Deutsch-Wachtel, Kleiner-Münsterländer, Labrador-Retriever, Beagle und Deutsch-Drahthaar kamen auf der 1000 Meter langen, mit drei Haken, zwei Verwundbetten, sechs Verweiserpunkten und einem Viertelliter Rotwildschweiß getupften Strecke zum Stück.

Erfolgreicher verlief die Fährtenschuhprüfung. Hier wird die Schweißfährte mit Schuhen, die Schalen von Rot- oder Schwarzwild an den Sohlen haben, getreten. Dabei wird auf den ersten 50 Metern 0,1 Liter Rot- oder Schwarzwildschweiß verwendet. Die Fährte ist ebenfalls 1000 Meter lang, enthält drei Haken und vier Tropfbetten, die der Hund jeweils verweisen muss.

Auf der 20-Stundenfährte kam die Kopow-Hündin „Donna vom Inselbergblick“ unter ihrem Führer Dirk Michel aus Leisenwald zum Stück. Die Arbeit wurde mit einem guten FS II bewertet, der Führer erhielt als Wanderpreis eine Keilerplastik.

Auch der Deutsch-Wachtel-Rüde „Poldi vom Hahnenkamm“ kam auf der 40-Stundenfährte unter seinem Führer Reinhold Keller aus Alheim mit kleinen Korrekturen zum Stück. Die Arbeit wurde mit FS II bewertet.

Keller wurde zum Suchensieger erklärt und erhielt als Wanderpreis einen Hirschfänger.

Bei der Richterbesprechung wurde das Ergebnis vor allem dem Wetter zugesprochen, es hatte am Mittwoch und Donnerstag beim Legen der Fährten heftig gestürmt. Kritisiert wurde auch die oft festgestellte mangelnde Einarbeitung der Hunde, aber auch nervöse und gestresste Führer in Verbindung mit mangelnder Erfahrung. Oft sei der Grundsatz „Der Hund hat immer recht“ missachtet worden, weil der Hund von der richtigen Fährte immer wieder vom Führer weggezogen wurde.

Am späten Nachmittag wurde im Park von Hochwaldhausen die Strecke durch das Bläserkorps der Jägervereinigung Lauterbach verblasen und das Ergebnis von LJV-Vorstandsmitglied Hans Schindl und den Suchenleitern Klaus Hildebrand und H. Keil bekanntgegeben.

Thomas Einig überbrachte die Grüße der gemeindlichen Gremien und ist stolz, dass diese Prüfungen zu großen Teilen im Bereich der Gemarkung Grebenhain durchgeführt wurden. Für seine langjährigen Verdienste um die erschwerte Schweißprüfung wurde der ehemalige Forstbeamte Otto Nies (Hochwaldhausen) mit der silbernen Ehrennadel des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) geehrt.

Schindel bezeichnete den Geehrten als ein Urgestein, der 55 Jahre maßgeblich an der Organisation dieser Prüfung beteiligt gewesen und dem man zu großem Dank verpflichtet sei. Den Hundeführern, die nicht erfolgreich waren, gab er den Rat, im Interesse von Jagd und Wild weiter mit ihren Hunden zu arbeiten und erneut sich für diese Prüfung zu bewerben.