11.10.2012 | Wasserarbeit hinter der lebenden Ente im Mittelpunkt | Lauterbacher Anzeiger

Arbeitstagung der Jäger zog viele Interessenten an – Jagdpolitik in Hessen relativ gut HOCHWALDHAUSEN (alf). Am Vorabend der 55. Verbandsschweiß- und der 9. Verbandsfährtenschuhprüfung fand am Freitag im Haus des Gastes die traditionelle Arbeitstagung statt. Landesjagdverband (LJV)-Präsident Dietrich Möller begrüßte unter den zahlreichen Mitgliedern auch einige Ehrengäste. Wenn man auf andere Bundesländer blickt, gehe es in Hessen in der Jagdpolitik relativ gut. Das gelte auch für das neue Hessische Waldgesetz, das der LJV mitträgt. Bei einer gemeinsamen Sitzung mit neun Verbänden wurde ein vernünftiger Kompromiss gefunden. Möller ging auf das jüngste Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte ein und trat für dessen Umsetzung in einer bundeseinheitlichen Regelung ein. Der Hessischen Landesregierung dankte er für die klare Stellungnahme in Sachen Bewegungsjagd und auch bei der Verwendung von Bleigeschossen. Möller trat dafür ein, die Ergebnisse der Gutachten erst einmal abzuwarten. Erst wenn diese Ergebnisse vorliegen, trifft die Landesregierung eine Entscheidung. Sein Rat: Miteinander, statt übereinander reden und wichtig sei es, an einem Strang zu ziehen. Werner Horstkötter, Präsident des Jagdgebrauchshundeverbandes, hob den hohen Stellenwert der Hoherodskopfprüfung hervor, die zu den drei klassischen Schweißprüfungen in Deutschland zählt. Er stellte fest, dass es in Nordrhein-Westfalen für Jäger und Hundeleute schlecht laufe. Ministerialrat Karl Appel trat als großer Verfechter der Wasserarbeit hinter der lebenden Ente auf. Es habe viele Wege gegeben, um das Ziel zu erreichen. Schweißhundeführer seien besonders engagierte Menschen, da sie für die praktische Jagdausübung unerlässlich seien. Er sei optimistisch, dass bis zum Jahresende Klarheit bezüglich einiger strittiger Fragen herrsche. In einer Power-Point-Präsentation stellte Dieter Winter, Vorsitzender einer Arbeitsgemeinschaft, die Prüfungsordnung zur Wasserarbeit hinter der lebenden Ente vor. Es dürfen nur vollausgebildete Stockenten benutzt werden, die Professor-Müller-Methode sei in Hessen verboten. Er ging auf die besonderen Kriterien bei der Wasserarbeit und die verschiedenen Prüfungsfächer wie Schussfähigkeit, Gehorsam und Stöbern ein. In Hessen müssen die Enten artgerecht aufgezogen und flugfähig sein. Strittige Fragen aus dem Plenum wurden mit Hilfe der anwesenden Fachleute geklärt.

LJV Präsident Dietrich Möller (links) und Ministerialrat Karl Appel bei seinem Statement. Foto: Hahner