07.04.2010 | Jaeger der Hegegemeinschaft zogen Bilanz | Schlitzer Bote

Gruppenfoto zur Jahreshauptversammlung: Uwe Georg, der den stärksten Rehbock in Händen hält, Willi Bartosch mit der stärksten Hirschtrophäe sowie die beiden Trophäenbewerter Günther Neeb und Joachim Happel (von links).

Abschuss-Soll beim Rehwild erfüllt - Rückgang beim Schwarzwild Lauterbach

Fünf Nachsuchenführer erhielten Geldprämien für ihr Engagement in Sachen Tierschutz. Von ALFRED HAHNER

Die Jahreshauptversammlung der Hegegemeinschaft Lauterbach wurde in der Steinbruchhütte am Hasenküppel mit dem Signal "Begrüßung" durch das Bläsercorps der Jägervereinigung Lauterbach eröffnet. Aus dem Jahresbericht des Vorsitzenden Horst Ludwig ging hervor, dass die Hegegemeinschaft Lauterbach eine Jagdfläche von 1 917 Hektar umfasst. Im Jagdjahr 2009/2010 wurden insgesamt 1 661 Stücke Schalenwild erlegt. Dazu kommen 152 Stücke Schalenwild, die meist Opfer des Straßenverkehrs geworden sind. An die Landwirte wurden im Jagdjahr 10 753 Euro Wildschaden gezahlt. Anhand der von der Unteren Jagdbehörde zur Verfügung gestellten Streckenliste wurden in der Hegegemeinschaft, die zum rotwildfreien Gebiet gehört, zwei Alttiere, ein Schmaltier und ein Wildkalb erlegt. Außerdem kamen drei Hirsche zur Strecke, darunter ein zehnjähriger Kronenhirsch, der am linken Hinterlauf eine Verletzung aufwies und wahrscheinlich deswegen nur eine starke Stange ausgebildet hatte. Es handelt sich eindeutig um einen Hegeabschuss. Für den Erleger war dieser Hirsch gleichzeitig der Lebenshirsch.

Das Abschuss-Soll beim Rehwild war von der Unteren Jagdbehörde mit 606 männlichen und 607 weiblichen Rehen festgesetzt worden. Erlegt wurden 587 Böcke und 473 Ricken und Kitze. Dazu kommen 151 Stücke Fallwild, sodass das Abschuss-Limit mit 1 080 erlegten Stücken und 151 Stücken Fallwild (13 Prozent) insgesamt als erfüllt gilt.

Beim Schwarzwild ist nach der Rekordstrecke des Jagdjahres 2008/2009 von 765 Stücken mit 436 erlegten Schwarzkitteln ein deutlicher Rückgang zu verzeichnen. Erlegt wurden 226 männliche und 210 weibliche Tiere. Der Fallwildanteil beträgt sechs Stücke.

Beim Thema Schwarzwild gerieten die noch im Januar 2010 bei strengem Frost und hoher Schneelage durchgeführten Drückjagden unter Beschuss, weil zu dieser Zeit schon einige Bachen gefrischt hatten. Dort, wo die führende Bache erlegt worden war, kamen die Frischlinge im Kessel um. Das warf die Frage nach waidgerechtem Jagen auf. Und allein diese Frage, so Horst Ludwig, sei entscheidend, denn die Jagd auf Schwarzwild sei schließlich keine Schädlingsbekämpfung. Auch die Jagd auf den roten Freibeuter war heuer rückläufig. Erlegt wurden 341 (639) Füchse. Dazu kommen 17 Füchse als Unfallopfer. Die in diesem Jahr durchgeführte Fuchswoche soll erneut stattfinden, und zwar in der Woche vom 31. Januar 2011.

Auch den Waschbären wurde nachgestellt. Erlegt wurden 220, darunter 80 Waschbären mit der Falle. Zehn Waschbären wurden als Fallwild registriert. Insgesamt wurden 41 Hasen erlegt und zehn als Fallwild registriert. Rebhühner wurden weiterhin mit der Jagd verschont. Das Mannschaftsschießen findet am 19. Juni auf dem Schießstand am Kugelberg statt, das Schießen auf die laufende Keilerscheibe am 16. Oktober. Erich Block appellierte an die Jäger, die Schießtermine im eigenen Interesse wahrzunehmen.

Zum Abschluss bat der Vorsitzende die Revierinhaber um Vorlage der Abschusspläne bei der Unteren Jagdbehörde. Auf Beschluss des Vorstandes erhielten die fünf Nachsuchenführer der Hegegemeinschaft für ihr Engagement in Sachen Tierschutz Geldprämien.

Einige Jäger hatten ihre erbeuteten Trophäen vorgelegt, die durch Joachim Happel und Günther Neeb beurteilt wurden.

Für den stärksten Hirsch und den stärksten Rehbock, erlegt im eigenen Pachtrevier, kam mit Willi Bartosch ein und derselbe Erleger infrage. Für den glücklichen Erleger waren es Trophäen, die ein Jäger im Normalfall nur einmal in seinem Jägerleben zur Strecke bringt. Dementsprechend groß war die Freude. Traditionell wurden für die beiden Spitzentrophäen die Totsignale durch das Bläsercorps geblasen