Angehende Jäger in Trichinenprobenentnahme geschult

Wurden in Sachen Trichinenprobenentnahme bei Schwarzwild geschult:Die Teilnehmer des aktuellen Jungjägerkurses.

Die stetig wachsende Schwarzwildpopulation ist derzeit wieder Thema auf zahlreichen Jagdgenossenschaftsversammlungen im Vogelsbergkreis. Dabei wird aber oft vergessen, dass unser Schwarzwild Lieferant von besonders schmackhaftem und zu 100% biologisch erzeugtem Wildfleisch ist. Allerdings muss das Schwarzwild als Allesfresser, vor der Verwertung seines Fleisches, zwingend auf Trichinenbefall untersucht werden.

Daher nahmen kürzlich der aktuelle Jungjägerkurs der Jägervereinigung Lauterbach und des Jagdvereins Alsfeld, aber auch einige "alte Hasen" aus den beiden Vereinen gerne an der angebotenen Ausbildungsveranstaltung “Entnahme von Trichinenproben bei Wildschweinen” des Amts für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Vogelsbergkreises teil, die von der Amtsleiterin Frau Dr. Maria Litmeyer durchgeführt wurde.

In ihren einleitenden Ausführungen informierte sie zunächst darüber welche Arten von Trichinen es gibt, über ihren biologischen Aufbau, die möglichen Infektionswege sowie die Krankheitssymptome und deren Verlauf, der im schlimmsten Fall tödlich enden kann. “Für eine fachgerechtete Analyse benötigten wir mindestens 20 Gramm Muskelfleisch”, so Litmeyer, die erläuterte,  welches Muskelgewebe als zu untersuchende Probe dafür verwandt werden soll. Diese Proben müssen dann zeitnah, gemeinsam mit der Wildursprungsbescheinigung und der dazugehörenden fortlaufenden Nummer versehen, gekühlt zur Untersuchung in das Veterinäramt oder über zwei weiteren Abgabestellen im Vogelsbergkreis zur Untersuchung gebracht werden. Das entlastet durchaus auch die heimischen Tierärzte, die bislang diese Gewebeproben entnommen haben.

Das Wildbret darf natürlich bis zum Ergebnis der Untersuchung nicht abgegeben oder verzehrt werden. Zusätzlich wurden die Teilnehmer in der Blutprobenentnahme zur Untersuchung auf Schweinepest und Aujeszkysche Krankheit bei erlegten Wildschweinen geschult. Beide sind für den Menschen ungefährlich, stellen aber eine große Gefahr für die Hausschweinbestände in der Landwirtschaft und im Fall der Aujeszkyschen Krankheit auch für Hunde dar. Deshalb untersucht der Vogelsbergkreis Blutproben von Wildschweinen, um frühzeitig reagieren zu können und anhand vorhandener Antikörper, weitere Informationen über die Ausbreitungswege der Krankheiten zu erfahren. Dabei spielen Jäger und Förster für die Probenentnahme eine wichtige Rolle. "Die Hygiene und Lebensmittelüberwachung sind für uns  zwei elementar wichtige Säulen beim Umgang mit Fleisch und Wildbret. Dies ist allen Jägerinnen und Jägern, sowie den Jagdvereinen als Träger der Jungjägerausbildung bewusst", erläutert Mario Döweling, der Vorsitzende des Jagdvereins Alsfeld. Man habe deshalb einen hohen Standard in der Ausbildung angesetzt und danke dem Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz für die gute Kooperation. Döweling wies auch auf die weiteren Kompetenzen hin, die bei einer Jungjägerausbildung bei den heimischen Jagdvereinen erworben werden können. So werden auch ein Fallenbaulehrgang, sowie der erweiterte Sachkundenachweis für die Wildbrethygiene im  Rahmen der Ausbildung angeboten.

Ausbildungen

Interessenten können sich bei Lehrgangsleiter Markus Wand unter der Telefonnummer 06647-919697 über Kurse zur Erlangung des Jagdscheins informieren.