Auf 100 Hektar leben fünf Hasen

Blick auf die Revierkarte: Lothar Jakob (links), Vorsitzender der Hegegemeinschaft Freiensteinau, und Ralf Wächter begutachen Feldflure, die sich zur Hasentaxation eignen.

Hasentaxation in der Hegegemeinschaft Freiensteinau

In den 15 Jagdrevieren der Hegegemeinschaft Freiensteinau gibt es durchschnittlich fünf Hasen je 100 Hektar bejagbarer Fläche. Das ist das Ergebnis einer Zählung, die in einem repräsentativen Fünftel der Hegegemeinschaft durchgeführt worden ist.

Zur Hasentaxation sind Hessens Jäger seit diesem Jahr verpflichtet, so sie denn Hasen jagen wollen. Das schreibt die geänderte Hessische Jagdverordnung nunmehr vor. Die Verordnung, die gleichzeitig die Fuchsjagd beschränkt, wird freilich seitdem von erheblichen Teilen der hessischen Jägerschaft kritisiert.

Die Hegegemeinschaft Freiensteinau führte die Hasentaxation in den Revieren Gunzenau, Holzmühl, Nieder-Moos, Ober-Moos 1 und Weidenau durch. Dabei wurden in der Dämmerung insgesamt gut 1.200 Hektar umfassende Flächen mit dem Auto umfahren und mit Handscheinwerfen ausgeleuchtet. Die im Scheinwerferlicht erfassten Hasen wurden gezählt. Diese für Laien möglicherweise merkwürdig anmutende Aktion ist für die Jägerschaft gängige Praxis. „Mit der Scheinwerfertaxation erhalten wir seit vielen Jahren gut verwertbare Informationen über den Hasenbesatz in unseren Revieren“, erläutert der Vorsitzende der Hegegemeinschaft, Lothar Jakob.

Vor dem Hintergrund der Revierstrukturen sei man mit dem Ergebnis der Hasenzählung zufrieden. Die Vorsitzenden wörtlich: „Das Ergebnis zeigt, dass wir Jäger nicht nur verantwortungsbewusst mit dem Hasenbesatz umgehen, sondern viel tun, um den Bestand zu stabilisieren. Dazu gehört auch der weitgehende Verzicht auf die Hasenjagd selbst“.

Keine Hasen gejagt
Das, was augenscheinlich paradox klingt, wird von den Jägern mit Zahlen aus der Statistik der Jagdbehörde des Vogelsbergkreises belegt. Danach wurden in der Hegegemeinschaft Freiensteinau im vergangenen Jagdjahr keine Hasen geschossen. Und in den Jahren zuvor sah es ähnlich aus.

„Unser Verzicht und die durchgängige Bejagung des Fuchses schlagen sich in dem akzeptablen Hasenbesatz nieder. Wir befürchten allerdings, dass unsere Mühe perspektivisch vergeblich sein wird!“, erklärt der Vorsitzende der Hegegemeinschaft mit Blick auf die seit 2016 eingeschränkte Fuchsjagd. Die war bislang – mit Ausnahme der Jagd auf Elterntiere – ganzjährig erlaubt. Nach der neuen Verordnung darf der Fuchs nur noch gut ein halbes Jahr bejagt werden. „Wir gehen deshalb davon aus, dass die Zahl der Hasen in den nächsten Jahren sinken wird – auch wenn wir weiterhin keine Hasenjagden durchführen“, so Jakob.

Hasen einen "Bärendienst" erwiesen
Rein theoretisch, soviel zur Information, dürften in den 15 Revieren der Hegegemeinschaft als Ergebnis der Taxation 48 Hasen geschossen werden. Das werde aber, mit Blick auf das Verantwortungsbewusstsein der Jäger, nicht geschehen. Und dass die Lobby der ,Tierschützer´ mit ihrem vermutlich nicht unmaßgeblichen Beitrag zur neuen Jagdverordnung den Hasen einen Gefallen getan habe, bezweifelt Jakob abschließend erheblich.


 

Hegegemeinschaft Freiensteinau

Vorsitzender

Lothar Jakob


Tel.: 6

 

Rehwildsachkundiger

Gerhard Weiß



Zum Bereich der Hegegemeinschaft Freiensteinau gehören folgende Jagdbezirke
(GJB = gemeinschaftlicher Jagdbezirk, EJB = Eigenjagdbezirk):

Name der Jagdbezirke:
GJB FleschenbachGJB Freiensteinau IGJB Freiensteinau II
GJB GunzenauGJB HolzmühlGJB Nieder-Moos
GJB Ober-Moos 1GJB Ober-Moos 2GJB Radmühl I
GJB Radmühl IIGJB ReichlosGJB Reinhards
GJB SalzGJB ReinhardsGJB Weidenau
EJB Naxburg
Hegegemeinschaft Freiensteinau

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Nachsuchengespanne

Ab sofort steht neben Aloys Göbel aus Radmühl auch Frank Wohlfradt aus Grebenhain als Nachsuchenführer zur Verfügung.
Hier die Kontaktdaten der Gespanne:

Aloys Göbel



Mobil: 0176-84063326

Frank Wohlfradt


Tel: 06643-919185
Mobil: 0171-3663134


Waschbären kontra Bienen

Was Waschbären mit einem Bienenhaus anrichten können, musste Volker Berthold erfahren. Die Räuber zerstörten das Haus. Beispielfoto: I.Rasche/pixelio.de

Volker Berthold hat ein Auge auf die "Räuber"

Eine dezidierte Meinung  zum Thema Waschbärplage hat der Naturfreund, Imker und Jäger Volker Berthold aus Reinhards. Berthold reagiert mit seiner Stellungnahme auf einen Bericht des hr-Magazins defacto, das sich am Beispiel Kassel mit dem Thema beschäftigte.

Ein Wildbiologe äußerte in der Aufzeichnung die Meinung, der dramatische Anstieg der Waschbärpopulation sei dem Jagddruck geschuldet. Zusammengefasst: Je mehr Waschbären die Jägerschaft zur Strecke bringt, umso höher wird die Reproduktionsrate.

Dazu Berthold: „Ich hatte 2013 Waschbären in meinem Bienenhaus in meinem Wald. Die Waschbären haben mir die Einrichtung, das heißt alle Kästen, zerstört. Bienen gab es anschließend keine mehr.“ Um die Imkerei weiter betreiben zu können, verbrannte Berthold zunächst die von den Waschbären unter anderem durch Kot und Urin verschmutzten Kästen, baute ein neues Haus und kaufte neue Bienen. Und: Er ging gegen die Waschbären vor. Berthold: „Ich habe dann einige Waschbären gefangen. Seit dieser Zeit ist Ruhe.“

Was die Arten per se und ihre Bedeutung für die Flora anbelangt,  äußert sich Volker Berthold deutlich. „Ich denke, Bienen sind sicher genauso wichtig für Fauna und Flora wie die Waschbären, wenn nicht so gar wichtiger als die ,größten Schädlinge´ der Welt.“ Er werde jedenfalls weiter ein Auge auf die Waschbären haben, um die Bienen und ihr fruchtbares Tun zu schützen, so der Naturfreund abschließend